Das Spektrum an Anlagemöglichkeiten kann nicht nur nach den Anlageklassen unterschieden werden, sondern natürlich auch nach der jeweiligen Strategie. Unabhängig vom Basiswert können also sowohl langfristige als auch sehr kurzfristig orientierte Strategien angewendet werden. In Bezug auf den Handel mit Aktien steht dem für viele Anleger geläufigen langfristigen Anlagehorizont, mit dem extrem kurzfristig ausgerichteten Trading das sogenannte Daytrading gegenüber. Bei dieser Handelsform geht es weniger um Anlageentscheidungen mit der Perspektive von einem Jahr und darüber hinaus, die vor allem auf Grundlage von langfristigen Entwicklungsperspektiven und kontinuierlichen Dividendenzahlungen getroffen werden. Beim Daytrading geht es dem Händler vor allem um Renditen aus Kursentwicklungen, die in sehr kurzer Zeit, zum Teil sogar nur wenigen Minuten oder Sekunden, zustande kommen.
Es wird daher wenig verwundern, dass es für diese spezielle Anlagetechnik auch eigens konzipierte Depotangebote gibt. Denn anders als konservativ ausgerichtete Anleger, die ihr Depot maximal einmal im Jahr umschichten und damit auf eine sehr überschaubarer Anzahl von Transaktionen kommen, liegt die Dichte an Transaktionen bei Daytradern um ein vielfaches höher. Anders als bei klassischen Anlegern ist also vor allem die Höhe der Gebühr für jede Transaktion entscheidend und nicht etwa die Gebühren, die für Führung des Kontos verlangt werden.
Doch nicht allein auf die Gebühren sollten Anleger achten, die auf der Suche nach einem passenden Broker für diese Handelsform sind. Denn es gibt auch innerhalb des Angebotsspektrums von Konten, die sich an Daytrader richten, Unterschiede. Vor allem mit Blick auf den Professionalisierungsgrad lassen sich spezifische Angebot ausmachen. Es gibt sowohl Angebote für Einsteiger, als auch für professionell handelnde Akteure mit großem Erfahrungshintergrund.
Darüber hinaus kommt es im sekundenschnellen Trading auch auf viele weitere Faktoren an, wenn man erfolgreich sein will. Worauf der Anleger im Einzelnen achten sollte, erklären wir in den folgenden Abschnitten.
Auch im Daytrading geht es um den Handel mit Aktien
Ganz sicher gibt es eine Reihe von Anforderungen, in denen sich die Bedürfnisse von „normalen“ Anlegern und Daytradern an ein Depot unterscheiden. Demgegenüber stehen aber natürlich auch Kriterien, die von beiden Gruppen in gleicher Weise berücksichtigt werden. Hierzu gehört der Fakt, dass jeglicher Handel auf der Grundlage von börsennotierten Produkten basiert. Entscheidend bei der Auswahl des richtigen Anbieters für das Trading mit Aktien und anderen Produkten sollte also zunächst die Frage sein, welche Produkte überhaupt gehandelt werden können. Diese Frage ist besonders wichtig, weil man als Daytrader in den meisten Fällen auf ein breiteres Angebot an handelbaren Werten angewiesen ist. Um in allen Börsenphasen adäquat profitieren zu können, kommt es also auf Instrumente und Anlageklassen an, mit denen auch in Phasen fallender oder seitwärts driftender Märkte tägliche Renditen eingefahren werden können.
Neben der Aktie greifen die meisten Daytrader wohl früher oder später auch auf Optionen und gehebelte Produkte zurück. Zudem bietet auch der Handel mit Währungen eine Menge Perspektiven für das kurzfristige Trading. Nicht nur aus Sicht der Kosteneffizienz ist zudem für die Auswahl des passenden Depots die Frage wichtig, zu welchen Börsen der Anleger über das Depot Zugriff erhält. Mit Blick auf den deutschen Markt sind dabei zunächst der börsliche und der außerbörsliche Handel wichtig. Gerade für Daytrader ist der außerbörsliche Handel interessant, weil dieser Transaktion zu deutlich geringeren Konditionen ermöglicht. Nachteil dieses Segments sind aber mitunter weniger präzise Kurse, was einigen Handelsstrategien von Daytradern zuwider laufen dürfte.
Wer sich als Anleger im Handel nicht auf Werte aus Deutschland und Europa beschränken lassen will, ist zudem auf ein Depot angewiesen, welches über den Zugang zu ausländischen Handelsplätzen auch den Kauf und Verkauf von Aktien und anderen Börsenprodukten aus anderen Regionen und Nationen möglich macht. Zwar können über die zentralen deutschen Handelsplätze, sowie über den elektronischen Handel XETRA auch die wichtigsten Titel anderer Länder, also etwa der USA und Japan gehandelt werden. Bei weniger bekannten Werten wird es dabei aber in der Regel deutlich schwieriger.
Soll darüber hinaus das Trading auch um Anlageklassen wie Rohstoffe und Währungen erweitert werden, sind zudem spezielle Depotformen zu wählen, mit denen nicht selten zusätzlichen Gebühren verbunden sind. Es gibt aber auch durchaus Angebote, bei denen diese Möglichkeiten bereits inbegriffen sind.
Eine besondere Form stellt dagegen der gehebelte Handel dar. Egal ob mit Optionsscheinen gehandelt wird, oder ob spezielle Forex und CFD Produkte gewünscht sind, für diese Art des Tradings ist ein spezielles Marginkonto notwendig. Hintergrund ist die Besonderheit dieser Handelsform, dass im ungünstigsten Fall auch ein Verlust über den Kapitaleinsatz hinaus entstehen kann. Gegen diesen Verlust sichert sich der Broker dadurch ab, dass eine bestimmte Margin in Form eines Anteils des Transaktionsvolumens als Sicherheit hinterlegt werden muss. Ohne ein Marginkonto können Hebelprodukte in der Regel nicht gehandelt werden. Bei der Wahl des richtigen Depots kommt es also zunächst darauf an, zu wissen, welche Anlageklassen eigentlich gehandelt werden sollen, um auf dieser Grundlage passende Produkte auswählen zu können. Erst dann können die Konditionen verglichen werden.
Welche Konditionen sind entscheidend?
Wie bereits angedeutet, wird für das Daytrading eine etwas andere Rechnung für die optimale Kostenstruktur für den Handel aufgemacht, als beim klassischen Aktienhandel. Während also für den konservativen Trader möglichst niedrige Führungskosten entscheidend sind, während einzelne Transaktionskosten kaum ins Gewicht fallen, ist dieses Verhältnis für den Daytrader genau anders herum.
Hierauf haben sich viele Broker aber bereits eingestellt und der Anleger hat eine sehr große Auswahl an unterschiedlichen Kostenstrukturen und Tarifangeboten. Auch hier gilt natürlich wieder der Zusammenhang, dass nur optimal auswählen kann, wer auch genau weiß, wie er später handeln wird. Entscheidend ist dabei natürlich vor allem die Anzahl der zu erwartenden Transaktionen.
Auch sollten die Anleger wissen, dass sich nicht nur die Anbieter von Depots untereinander unterscheiden, sondern dass die meisten Broker sich mit verschiedenen Angeboten an diverse Typen von Händlern richten. Neben Modellen, die auf unterschiedlichen Gebührensätzen für jede einzelne Transaktion beruhen, sind verschiedene Anbieter auch dazu übergegangen, spezielle Paketangebote für die Kunden zu schnüren. Vergleichbar mit Prepaid Angeboten kann der Kunde mit einem solchen Paket eine bestimmte Anzahl von Trades zum Festpreis kaufen.
Während bei den gebührenbasierten Modellen vor allem die prozentuale Höhe der Gebührensätze ausschlaggebend ist, kommt es bei den Paketen natürlich darauf an, inwieweit diese auch ausgeschöpft werden. Ist dies der Fall, kann der Kunden dabei in der Tat mit sehr günstigen Gebühren für die einzelne Transaktion rechnen. Voraussetzung ist allerdings, dass er seine Handelsgewohnheiten richtig einschätzt. Denn bleibt man im Trading deutlich unter der im Paket vereinbarten Anzahl, schlägt der Kostenvorteil schnell in sein Gegenteil um. Achten sollte man als Kunde zudem darauf, inwieweit im Handel zusätzliche Kosten entstehen können, etwa durch Gebühren für Orderzusätze, Stornierungen oder Stückelungen von Aufträgen. Auch diese Kosten können sich im Laufe der Zeit zu beachtlichen Positionen entwickeln.
Auch auf den Service kommt es an
Auch wenn für die meisten Trader für den Vergleich der erste Blick auf die Gebührentabelle fällt, gibt es auch noch weitere Faktoren, die unbedingt berücksichtigt werden sollten. Von elementarer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang ein effektiver Kundenservice, der dem Trader mit Rat und Tat zur Seite steht. Natürlich darf der Anleger hier keine umfangreiche Anlageberatung erwarten. Doch beim Daytrading handelt es sich um ein extrem schnelles Geschäft, bei dem auch technische Probleme schnell böse Folgen haben können. Unbedingt sollte der Broker daher über eine Notfallnummer verfügen, über die schnell telefonisch Positionen aufgelöst oder geändert werden können, wenn etwa das Internet einmal streiken sollte. Wichtig ist dabei, dass die Hotline während der kompletten Handelszeit geschaltet ist.
Darüber hinaus bieten die Anbieter, wie bereits beschreiben, zum Teil recht komplexe Gebührensysteme an. Diese sollte man sich unter Umständen auch noch mal in Ruhe am Telefon erklären lassen. Auch dafür sollte ein guter Kundendienst Zeit und Energie aufbringen.
Daneben sollten sich Anleger stets der Tatsache bewusst sein, dass Daytrading vor allem tag-tägliches Handwerk ist, bei dem es auf Technik und Erfahrung ankommt. Während Erfahrung nur in einem langen Prozess aufgebaut werden kann, lassen sich Techniken etwa in der Chartanalyse auch erlernen. Viele Broker können hierbei auf ein umfangreiches Expertennetzwerk zurückgreifen. In Form von live und online durchgeführten Webinaren hat der Anleger dabei die Möglichkeit, seine Handlungsperspektiven Schritt für Schritt zu erweitern.
Darüber hinaus ist auch klar, dass erfolgreiche Handelsentscheidungen auch im Daytrading auf aktuellen Informationen beruhen. Gute Anbieter bieten neben Real Time Kursen, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, auch brandaktuelle News und sogenannte Handels- oder auch Marktkalender an, in denen auf wichtige Ereignisse oder Entscheidungen hingewiesen wird.
Zu einem guten Service gehört natürlich auch das Angebot einer effektiven browserbasierten Handelssoftware. Während einige Broker hier eine eigene Plattform anbieten, gibt es auch die Möglichkeit, über eine zur Verfügung gestellte Software am Handel teilzunehmen. Hier ist natürlich der Trader selber gefragt, herauszubekommen, welche Art des Handels ihm besser liegt. Eine sehr gute Möglichkeit, nicht nur dies herauszufinden, bieten Demokonten. Damit hat der Anleger die Möglichkeit, ohne echten Geldeinsatz den Handel zu testen. Auch für fortgeschrittene Trader kann sich ein solches Demokonto lohnen, etwa um neue Strategien zu testen.
Fragen sollte sich der Anleger aber auch, ob er auf die Möglichkeit des mobilen Handels angewiesen sein wird. Gerade im Daytrading Bereich ist die Wahrscheinlichkeit hierfür nicht gerade gering. Üblich sind dabei entweder optimierte Plattformen, auf die der Trader auch mit seinem Endgerät zugreifen kann. Viele Online Broker bieten zudem eigene Apps an, über die das Trading sehr professionell abgewickelt werden kann.
Nach schneller Anmeldung eine Prämie kassieren
Die Konkurrenz unter den Brokern für Depots, die für das Daytrading geeignet sind, ist groß und so ist es wenig verwunderlich, dass es gerade bei der Anmeldung den Kunden so leicht wie möglich gemacht werden soll. Neben einer unkomplizierten Anmeldung winkt mitunter auch noch die eine oder andere interessante Prämie für den neuen Kunden.
Die Anmeldung selber kann online durchgeführt werden und ist in aller Regel schnell erledigt. Neben den persönlichen Angaben findet immer ein sogenannter Risikoausschluss statt, dass heißt der Anleger muss erklären, dass er das Risiko des Handels kennt und selber trägt. Darüber hinaus werden in diesem Zusammenhang auch der Kenntnisstand sowie die Handelserfahrungen des neuen Kunden abgefragt. Wichtige Voraussetzung ist zudem, dass das entsprechende Referenzkonto angegeben wird, über welches die Transaktionen dann verrechnet werden. Die ausgedruckten und unterschriebenen Unterlagen müssen an den Online Broker versendet werden. Verbindlicher Teil ist auch der Identitätsnachweis des Traders. Dies kann per Postident geschehen. Viele Anbieter lassen aber auch schon neue Verfahren wie Videoident oder spezielle Online Legitimationsverfahren zu.
Nicht selten kann der neue Kunde auch mit verschiedenen Prämien rechnen. Üblich sind etwa kleine Beträge, die für das Trading eingesetzt werden können oder eine bestimmte Anzahl von kostenlosen Transaktionen. Auch eine Auswahl von Sachprämien wird von dem einen oder anderen Broker gerne angeboten.
Sicherheit wahren: Regulierung und Einlagensicherung beachten
Bei allen Kriterien und Konditionen sollte man niemals vergessen, dass es im Börsenhandel um das eigene Geld geht. Neben einer Rendite, die man hoffentlich bald erwirtschaftet, ist natürlich zentrale Voraussetzung für den Handel, dass man mit einem seriösen Online Broker zusammenarbeitet. Ein solcher ist einerseits daran zu erkennen, dass es sich um den Ableger einer großen und bekannten Bank handelt. Darüber hinaus ist aber auch die Regulierung durch eine entsprechende Finanzbehörde, wie in Deutschland etwa die BaFin, ein wichtiges Kriterium.
Ein wichtiger Hinweis auf seriöse Geschäftsabläufe, jedoch für den Depotinhaber kaum von praktischer Relevanz, ist die sogenannte Einlagensicherung. Denn bei Depotinhalten handelt es sich ohnehin aus Sicht des Online Brokers um Sondervermögen, auf welches etwa im Falle einer Insolvenz nicht zugegriffen werden darf, um etwaige Gläubiger zu bedienen. Die Seriosität des Handelspartners sollte aber einer der wichtigsten Kriterien für die Auswahl sein.
Die wichtigsten Kriterien im Überblick
- Für die Auswahl des passenden Anbieters muss der Trader sich und seine Handelsroutinen selber analysieren
- Zugang zu mehreren Märkten und Börsenplätzen ist Voraussetzung für ein breites Handelsangebot
- Bei den Konditionen sind vor allem die Transaktionsgebühren entscheidend
- Paketpreise können attraktive Alternativen sein
- Gibt es ein Demokonto?
- Welche Angebote gibt es im Bereich Bildung, Service und Support?
- Ist der mobile Handel möglich?
- Ist der Broker seriös?
Fazit – mit dem richtigen Broker ist Daytrading kein Problem
Die Handelsform des Daytradings ist schon lange kein exklusives Refugium von institutionellen Handelsprofis oder windigen Zockern, sondern für viele Anleger eine ernstzunehmende Anlagealternative. Einige verdienen hiermit sogar einen Teil ihres Lebensunterhaltes. Damit die Karriere als Daytrader langfristig aber von Erfolg gekrönt ist, ist es auch entscheidend, den passenden Anbieter zu wählen. Dies kann nur gelingen, wenn man selber weiß, wie und was man handeln soll. Ein Broker mit einem eigenen Demokonto kann dabei ein guter erster Anlaufpunkt sein, um sich risikolos mit den Besonderheiten und Strategien des Daytradings vertraut zu machen. Wer sich als Daytrader darüber hinaus langfristig weiterentwickeln möchte, ist auch auf entsprechende Angebote im Bereich Weiterbildung und Support angewiesen. Das Angebot zwischen den Online Brokern unterscheidet sich dabei recht deutlich. Auch hier gilt aber – das Angebot muss zum Trader passen.